Der Hype rund um dezentrale Finanzprodukte (DeFi) hält seit Langem an und immer mehr Anleger interessieren sich für die innovativen Dienstleistungen der verschiedenen Anbieter.

Bei DeFi handelt es sich um ein für die Internet-Ära entwickeltes internationales Finanzsystem, welches ein Gegenmodell zum traditionellen Bankensystem darstellt. Die Märkte sind bei DeFi grundsätzlich durchgehend zugänglich und es existieren zudem keine staatlichen Institutionen, die den Zahlungsfluss oder den Zugang zu den Märkten einschränken könnten. Mithilfe von DeFi-Dienstleistungen lassen sich unter anderem der Handel mit digitalen Vermögenswerten, der Abschluss eines Darlehens oder sogar der Kauf einer Versicherung umsetzen.

 

Erster Bitcoin-ETF beflügelt die Kurse des Sektors

 

Auch durch den sprunghaften Anstieg des Bitcoin-Kurses im vergangenen Jahr hat der Wert der DeFi-Vermögen 2021 erstmals einen Gesamtwert von 100 Milliarden US-Dollar erreicht. Gemeint sind damit alle Vermögenswerte auf Basis von Ethereum, welche im Vergleich zur Bezahlwährung Bitcoin noch mehr Möglichkeiten bietet.

Die Ankündigung der Securities and Exchange Commission (SEC), Bitcoin-Futures Exchange Traded Funds (ETFs) zuzulassen, hat den Bitcoin-Wert selbst auf ein neues Allzeithoch katapultiert. Mit ETFs, also börsengehandelten Fonds, wird der Kryptomarkt damit für mehr Investoren geöffnet. Bitcoin-ETFs geben ihnen die Möglichkeit, Anteile zu erwerben, ohne selbst mit Bitcoin zu handeln. Auf diese Weise können Anleger nicht nur die komplizierten Aufbewahrungsverfahren umgehen, sondern auch der Kauf selbst gestaltet sich weniger risikoreich.

 

Zunehmende Popularität und mehr Nutzer von DeFi

 

Der immense Wachstum des DeFi-Sektors spiegelt sich in beeindruckenden Zahlen wider. Im Februar des Jahres 2020 lag der Gesamtwert der DeFi-Vermögenswerte noch bei einer Milliarde US-Dollar, Anfang 2022 erreichte er bereits mehr als 200 Mrd. Dollar.

Die Nutzerzahl der Personen, die im DeFi-Sektor aktiv sind, lässt sich grob einschätzen. Denn derzeit sind mehr als vier Millionen Wallets mit den DeFi-Protokollen in Verbindung getreten. Zwar bedeutet dies nicht automatisch, dass es ebenso viele Nutzer gibt, da eine Person mehrere Wallets erstellen kann, aber die Anzahl selbst spricht für sich. Die DeFi-Finanzprodukte bieten vor allem online mehr Vorteile als das traditionelle Bankenwesen. Von Krediten zu deutlich besseren Konditionen über Smart Contracts bis hin zu Gaming oder sogar Wettgeschäften – dezentrale Finanzprodukte finden immer mehr Einsatzmöglichkeiten und Nutzergruppen.

Dennoch sollte man nicht vergessen, dass mit einer Investition in DeFi auch verschiedene Risiken verbunden sind. Neben zahlreichen Projekten, die äußerst erfolgreich sind, verlaufen auch viele wieder im Sande. Hinzu kommt, dass der Markt noch verhältnismäßig jung ist und potenzielle Sicherheitslücken bestehen oder möglicherweise noch gar nicht erkannt worden sind.

Sollte es dem Sektor jedoch gelingen, den Massenmarkt zu erreichen, könnten die verschiedenen DeFi-Plattformen in der Zukunft noch mehr Nutzer für sich gewinnen und somit weiter wachsen. Inwieweit die Branche langfristig den Anschluss an das traditionelle Bankensystem finden kann, wird sich aber wahrscheinlich erst in einigen Jahren zeigen.

 

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