Über den Erfolg von SPACs an den Aktienmärkten liest man in den letzten Jahren viel. Aber was steckt eigentlich dahinter? Eine SPAC ist eine Special Purpose Acquisition Company, durch die sich der Börsengang einfacher gestaltet als auf dem traditionellen IPO-Weg.

 

Große Nachfrage, hoher Gewinn: StubHub setzt auf Weiterverkauf

 

StubHub Holdings betreibt die beiden Ticket-Seiten Viagogo und StubHub. Hierbei handelt es sich nicht um klassische Verkaufsseiten, sondern um Plattformen, auf denen ungewollte Tickets für Live-Events weiterverkauft werden können. Private Anbieter können ihre bereits gekauften Tickets auf den Websites legal zu einem von ihnen festgelegten Preis weiterverkaufen. Dieser orientiert sich natürlich an der Nachfrage, was besonders bei ausverkauften und sehr beliebten Events den Preis in die Höhe treiben kann.

 

Der geplante Börsengang

 

Laut Bloomberg hat das Unternehmen bereits die notwendigen Unterlagen bei der Aufsichtsbehörde US Securities and Exchange Commission eingereicht. Unterstützung für den geplanten Börsengang hat sich StubHub Holdings bei den bekannten Finanzdienstleistern JPMorgan Chase und Goldman Sachs geholt. Dank dem beschleunigten Verfahren durch den Zusammenschluss mit einer SPAC könnte der Börsengang von Stubhub sogar noch dieses Jahr stattfinden. Möglicherweise könnte das Unternehmen hierbei einen Wert von mehr als 13 Milliarden US-Dollar erreichen. Einer der Unterschiede beim Börsengang durch die SPAC liegt darin, dass Unternehmen keine neuen Geschäftsanteile als Aktien ausstellen, sondern nur bereits bestehende Anteile auf den Markt bringen. Die in London gegründete Plattform Viagogo hat StubHub im Jahr 2019 für über vier Milliarden Dollar erworben. Der Finanzdienstleister Moody’s, der u.a. zukünftige Aktienwerte schätzt, kam im Juni 2021 zu einer positiven Bewertung, obwohl StubHub eigentlich 2,5 Milliarden US-Dollar Schulden hat. Vielleicht hat die positive Bewertung etwas mit der weltweiten Pandemie zu tun. Denn viele glauben, dass das Geschäft mit Live-Events nach einer zweijährigen Quarantäne-Pause boomen wird. Der Zeitpunkt des geplanten Börsengangs ist von StubHub Holdings also günstig gewählt. StubHub tritt somit in die Fußstapfen anderer Ticketplattformgiganten. Letzten Oktober hat das Unternehmen Vivid Seats, welches genauso wie StubHub eine Weiterverkaufsstelle ist, durch den Zusammenschluss mit der Horizon Acquisition Corp. den Börsengang erfolgreich geschafft. Der Verkaufswert des Unternehmens betrug fast zwei Milliarden US-Dollar. Auch das etwas neuere Seatgeek, welches 2009 in New York gegründet wurde, plant gerade den Börsengang durch eine SPAC-Übernahme zusammen mit der RedBall Acquisitions Corp.

 

Risiken bei SPACs

 

Natürlich hat auch das SPAC-Verfahren nicht nur Vorteile. In Europa wird das Verfahren noch mit Skepsis betrachtet. Denn besonders wichtig ist das Vertrauen der Investoren in die Manager der SPAC. Wer in eine SPAC investiert, tut dies, ohne im Vorfeld zu wissen, welches Unternehmen letztendlich übernommen wird. In den allermeisten Fällen können die Geschäftsführer der SPAC jedoch Auskunft über die Branche des gewünschten Privatunternehmens geben. Üblicherweise kaufen Investoren 20 % Anteile von Gründeraktien der SPAC. Eine Earn-Out-Klausel ermöglicht es Investoren, erst dann mehr Aktien zu kaufen, wenn ein bestimmtes Kursziel erreicht worden ist.

 

Der Börsengang von Vivid Seats

 

Am Beispiel von Vivid Seats lässt sich der SPAC-Börsengang genauer betrachten. Die Aktiengesellschaft begann mit dem Handel am 29. Oktober 2021. In den ersten zwei Wochen lag der Kurs zwischen 11,11 und 14,35 US-Dollar. Die Aktien wurden anfänglich für 10 US-Dollar pro Stück verkauft. Zu Beginn des Jahres hatte Vivid Seats ganze 41,72 % des Marktanteils an Ticketverkäufen in den USA, StubHub lediglich 19,39 %. Vielleicht erklärt das den frühen SPAC-Börsengang. Mittlerweile bereiten mehrere Ticketanbieter den Gang an den Aktienmarkt vor, was den Wettbewerb um den verbraucherfreundlichsten Service verstärkt. Vivid Seats hat deshalb ein Consumer Rewards Program, also ein Treueprogramm, ins Leben gerufen. Vivid Seats-Kunden genießen somit bestimmte Vorzüge, mit denen Sie für ihre Loyalität belohnt werden. Durch die neuen Service-Plattformen ändert sich der Ticket-Markt. Man kann davon ausgehen, dass die Börsengänge der jeweiligen Firmen diese Änderungen noch verstärken werden. Auch die Pandemie hat den Wunsch nach Flexibilität beim Ticketverkauf  sicherlich gesteigert.

 

Der SPAC-Trend nimmt zu

 

SPAC-Börsengänge wie der von StubHub oder Vivid Seats werden auf den internationalen Aktienmärkten immer häufiger. Auch in Europa haben nun einige Unternehmen den Schritt an die Börse auf diese Weise gewagt. Falls Sie Interesse an der Gründung einer SPAC haben oder sich gerne näher zu den genauen Unterschieden zum traditionellen IPO-Verfahren informieren möchten, stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung. Buchen Sie einfach hier (Link?) ein Beratungsgespräch mit uns.