Die Börse stellt eine eigene Sprache dar, die es zu erlernen gilt, um in dieser Welt mitreden zu können. Für Börsen Anfänger kann es anfangs schwierig sein, sich mit den Fachbegriffen im Wertpapierhandel und Investment vertraut zu machen. Aus diesem Grund bietet unser kleines Börsenlexikon eine hervorragende Gelegenheit, um die wichtigsten Börsen Begriffe kennenzulernen und ihre Bedeutung zu verstehen. Selbst für Fortgeschrittene gibt es über die Grundbegriffe hinaus weiterführende Börsenbegriffe, die wir gerne erklären.

Wertpapiere

Wertpapiere sind Urkunden, die ein bestimmtes Recht verbriefen und von ihren rechtmäßigen Besitzern ausgeübt werden dürfen. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Finanzsystems und ermöglichen es Anlegern, in verschiedene Vermögensklassen wie Aktien, Anleihen oder Investmentfonds zu investieren.

Aktien

Eine Aktie ist eine beliebte Form der Investition an der Börse. Als Wertpapiere stellen sie einen Anteil an einem Unternehmen dar und eröffnen dem Investor die Chance auf eine Beteiligung am Unternehmenserfolg. Wer in Aktien investiert, erwirbt beispielsweise das Recht auf die Zahlung einer Dividende und kann darüber hinaus bei der Hauptversammlung des Unternehmens mit abstimmen.

Aktiengesellschaft

Eine Aktiengesellschaft, auch kurz AG genannt, ist Kapitalgesellschaft, bei der das Stammkapital in Form von Aktien an der Börse herausgegeben wird. Das ermöglicht es Aktionären zum Anteilseigner des Unternehmens zu werden. Diese Aktienkäufer bekommen zusätzlich ein Stimmrecht bei der jährlichen Hauptversammlung und können so maßgeblich Einfluss auf die Geschäftsführung des Unternehmens nehmen. Gleichzeitig hat die AG den Vorteil, dass sie durch den Verkauf der Aktien an der Börse Eigenkapital generieren kann, welches sie zur Finanzierung neuer Projekte oder zur Erweiterung des Unternehmens nutzen kann.

Depot

Ein Depotkonto ist ein spezielles Konto, das zur Verwahrung und Verwaltung von Aktien und anderen Wertpapieren genutzt wird. Im Gegensatz zum täglichen Zahlungsverkehr oder dem Sparkonto dient es ausschließlich dazu, Investitionen zu tätigen, Wertpapiere zu kaufen und verkaufen und deren Entwicklung zu beobachten.

Verrechnungskonto

Ein Verrechnungskonto ist ein wichtiger Bestandteil des Depots für den Handel mit Wertpapieren. Das Konto ist eng mit dem Depot verknüpft und ist verantwortlich für die Abwicklung von Transaktionen für Gutschriften aus Verkäufen, Zinsen und Dividenden. Wenn ein Anleger Aktien oder Anleihen kauft, wird das Verrechnungskonto mit dem Preis für die Wertpapiere belastet.

Aktienkurs

Der Aktienkurs ist ein wichtiger Indikator für den Preis von Wertpapieren. Er wird von der Nachfrage an der Börse beeinflusst. Sobald viele Investoren Interesse für eine Aktie zeigen, wird die Nachfrage erhöht und damit auch der Preis. Auf der anderen Seite, wenn es wenig Interesse gibt, steigt das Angebot und der Preis sinkt. Da Börsen rund um die Uhr geöffnet haben, ändert sich der Aktienkurs ständig. Dies macht die Aktienmärkte zu einem dynamischen und herausfordernden Bereich für Investoren.

Index

Um ein besseres Verständnis der Aktienmärkte zu bekommen, werden Aktien zu einem Index zusammengefasst. Dadurch können Investoren besser vergleichen, wie sich verschiedene Aktien und Marktbereiche entwickeln. Der bekannteste Index in Deutschland ist der DAX, der sich aus den 40 größten Unternehmen zusammensetzt, welche an der Börse notiert sind. Diese Unternehmen sind nicht nur auf Aktien spezialisiert, sondern geben auch andere Wertpapiere wie zum Beispiel Anleihen heraus.

Anleihen

Eine Anleihe ist eine Möglichkeit für Unternehmen, Banken oder Staaten, Geld von Investoren zu leihen. Dabei handelt es sich um ein festverzinsliches Wertpapier, das den Investoren Zinsen für ihre Investition verspricht. Der Emittent, also der Aussteller der Anleihe, verpflichtet sich, das Geld nach Ablauf einer bestimmten Zeit zurückzuzahlen, wodurch die Anleihe endet.

Fonds

Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist einer der bekanntesten börsengehandelten Fonds. Hierbei handelt es sich um Indexfonds, die das Geld der Anleger in Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe oder andere Basiswerte investieren – und das alles dank eines Fondsmanagers. Ziel ist es, den gewählten Index nachzubilden, beispielsweise den DAX. Durch das passive Management fallen nur geringe Verwaltungskosten an, was besonders vorteilhaft für Anleger ist.

ETF

Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist ein an der Börse gehandelter Fonds. ETFs sind Indexfonds, die das Geld der Anleger in Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe oder andere Basiswerte investieren – und das alles dank eines Fondsmanagers. Ziel ist es, den gewählten Index nachzubilden, beispielsweise den DAX. Durch das passive Management fallen nur geringe Verwaltungskosten an, was besonders vorteilhaft für Anleger ist.

Broker

Ein Broker ist ein professioneller Vermittler, der im Auftrag von Anlegern tätig ist. Brokerage bezeichnet das Ausführen von Wertpapierorder durch den Broker. Die Bandbreite an Handelsmöglichkeiten reicht dabei von Aktien über Anleihen bis hin zu Währungen, Edelmetallen und Rohstoffen. Während der Broker für den Anleger agiert, erhält er im Gegenzug eine Provision. Diese wird als Courtage bezeichnet und dient als Entlohnung für die erfolgreiche Ausführung des Kundenauftrags. Somit ermöglicht der Broker nicht nur den Handel am Markt, sondern unterstützt auch bei der Umsetzung von Anlagestrategien.

Volatilität

Der Preis von Aktien unterliegt ständigen Schwankungen, die auch als Volatilität bezeichnet werden. Dabei gilt: je stärker sich die Preise der Wertpapiere verändern, desto schwankungsintensiver ist der Markt.

Wertpapier-Emissionen

Eine Wertpapier-Emission findet im Rahmen eines Börsengangs eines Unternehmens statt. Dabei wird die erste Ausgabe und Platzierung von Aktien durch das Unternehmen vorgenommen und von Konsortialbanken begleitet. Anleger haben die Möglichkeit, die Aktie zu erwerben, wobei der Emissionspreis durch die Nachfrage bestimmt wird.

Hedgefonds

Hedgefonds sind spezielle Investmentfonds, die als sehr spekulativ gelten und hohe Renditen versprechen. Ein Fondsmanager investiert hier in sehr risikoreiche Anlagen, um hohe Gewinne zu erzielen. Für Investoren besteht allerdings auch ein hohes Verlustrisiko. Deshalb sind Hedgefonds in Deutschland stark reguliert und meist nur institutionellen Anlegern zugänglich.

Trading

Trading ist ein Begriff, der sich auf den Kauf und Verkauf von Aktien, Anleihen, Währungen und anderen Wertpapieren an der Börse bezieht. Trader, die sich auf den Handel konzentrieren, kaufen und verkaufen schnell und zielen darauf ab, Gewinne aus der Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis zu erzielen. Beim Day-Trading findet der Kauf und Verkauf innerhalb von Sekunden statt, was enorme Gewinnchancen, aber auch hohe Risiken mit sich bringt – einschließlich der Möglichkeit, Verluste oder Nachschusspflichten zu erleiden.

Leerverkäufe

Ein Leerverkauf ist ein spezielles Termingeschäft, bei dem ein Händler Wertpapiere verkauft, die er eigentlich gar nicht besitzt. Der Grund hierfür ist, dass er auf sinkende Aktienkurse setzt und hofft, die Papiere zum späteren Zeitpunkt zu einem günstigeren Preis erwerben zu können. Wenn ihm dies gelingt, kann er die verkauften Wertpapiere mit einem Gewinn an den Käufer zurückverkaufen. Es besteht jedoch auch das Risiko, dass die Kurse steigen und der Händler am Ende mehr zahlen muss, als er eingenommen hat.

Geld-Brief-Spanne

Wenn es um den Preis von Wertpapieren geht, dann wird zwischen dem Briefkurs und dem Geldkurs unterschieden. Mit dem Briefkurs bezeichnen Börsenhändler den Kurs, zu welchem Preis die Inhaber bereit sind, ihre Wertpapiere zu verkaufen, während der Geldkurs angibt, zu welchem Preis die Anleger bereit sind, ein Wertpapier zu kaufen. Die Differenz zwischen beiden Kursen wird als Spread bezeichnet. Anleger nutzen diesen Spread, um im Rahmen des Day Tradings innerhalb eines Handelstages schnelle Käufe und Verkäufe zu tätigen und so Gewinne zu erzielen.

Asset Allocation

Der Begriff Asset Allocation steht für eine sinnvolle Vermögensaufteilung oder Strukturierung des Portfolios. Dabei sollten Anleger nicht nur in eine Anlageklasse investieren, sondern stattdessen auf eine Mischung aus verschiedensten Anlageklassen setzen. Neben Aktien und Anleihen gehören Fonds, Währungen, Edelmetalle und auch Immobilien dazu. Eine solche Diversifikation minimiert das Verlustrisiko, denn Verluste in einer Anlageklasse können durch Gewinne in einer anderen aufgefangen werden.

Blue Chips, Pennystocks und Junk Bonds

An der Börse gibt es diverse Fachbegriffe, die die verschiedenen Wertpapiere mit ihren jeweiligen Eigenschaften beschreiben. So stehen Blue Chips für äußerst erfolgreiche und international tätige Großunternehmen wie beispielsweise Apple oder Coca-Cola. Im Gegensatz dazu gibt es die Pennystocks, welche Unternehmen darstellen, deren Aktienwert weniger als eine Einheit der Landeswährung beträgt und zumeist in Europa zu finden sind. Ein weiterer Begriff ist der der Schrottanleihen, auch bekannt als Junk Bonds. Hierbei muss man als Investor aufgrund der geringen Bonität des Emittenten ein hohes Risiko eingehen.

Fazit

An der Börse zu investieren ist ein unglaublich spannender und potenziell lukrativer Schritt. Auch wenn es zunächst überwältigend erscheinen mag – vor allem, wenn Sie mit dem Thema vom Aktienhandel noch nicht so vertraut sind -, kann das Vertrautwerden mit der Terminologie den Weg für eine erfolgreiche Investitionsreise ebnen. Wenn Sie einige der gebräuchlichsten Begriffe aus dem Wertpapierhandel und der Geldanlage kennen, können Sie auch als Anfänger mit Zuversicht fundierte Entscheidungen treffen. Wir hoffen, dass unser kleines Lexikon der Börsenwelt dazu beigetragen hat, einige dieser wichtigen Begriffe zu entmystifizieren, und dass es Sie dazu ermutigt hat, mehr über das Investieren zu lernen.

Sollten Sie weitere Fragen zum Börsengang haben, informieren Sie sich gerne auf unserer Website oder fordern Sie direkt eine kostenlose Potenzial-Analyse bei uns an.